Sachsen: Niedriglohnbeschäftigung binnen zehn Jahren halbiert

Sachsen verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Niedriglohnbeschäftigung. Laut dem Statistischen Landesamt lag der Bruttostundenverdienst im April 2024 in rund 320.000 Beschäftigungsverhältnissen unter der Niedriglohnschwelle von 13,79 Euro – das entspricht einer Niedriglohnquote von 18,6 Prozent. Zehn Jahre zuvor, im April 2014, waren noch 35,4 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnbereich. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen wertet diese Entwicklung als positiv, fordert aber weitere Maßnahmen. Der sächsische DGB-Bezirkschef, Markus Schlimbach, betonte, dass der Mindestlohn auf 15 Euro steigen müsse, auch um den Niedriglohnsektor weiter zu verkleinern. Zudem sei eine stärkere Tarifbindung notwendig, da Vollzeitbeschäftigte mit Tarifvertrag im Schnitt 960 Euro mehr verdienten als jene ohne. In Sachsen sind derzeit allerdings nur 43 Prozent der Beschäftigten und 17 Prozent der Unternehmen tarifgebunden. Der DGB fordert deshalb von der sächsischen Staatsregierung und der künftigen Bundesregierung für eine Tarifwende in die Offensive zu gehen und damit auch die Lohnunterschiede zwischen Ost und West endlich abzubauen.(pm/ah)

Bildquelle: ver.di / NGG


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