kommentiert: Ohne Vertrauen ist alles nichts – LAUSITZWELLE

In „kommentiert:“, dem Kommentar der Woche, spricht diesmal Sirko Rosenberg. Er ist Leiter des Teams Bautzen des Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW.(cb)

Der Kommentar zum Nachlesen:

In der Oktober-Umfrage des BVMW haben 81 Prozent der Unternehmer klipp und klar gesagt: Sie glauben nicht mehr an den angekündigten „Herbst der Reformen“ – und damit an spürbare Verbesserungen für unsere Unternehmen. 

Das ist kein fernes Wirtschaftsgeplänkel, das ist ein Alarmsignal!

Unternehmer stehen jeden Tag vor harten Entscheidungen: 

Sollen wir wachsen oder schrumpfen? 

Neue Mitarbeiter einstellen, mehr Lohn zahlen oder Kündigungen aussprechen? Geld in Maschinen und Ausrüstung investieren oder es lieber festhalten? 

Hierbleiben und kämpfen oder den Standort wechseln?

Wir erleben bei den Unternehmern eine Zeit der Entscheidungen. Zu Viele stehen mit dem Rücken zur Wand.

Warum soll ein Mittelständler Geld riskieren, wenn er nicht sicher sein kann, dass sich die Investition lohnt? Würden Sie Ihr Erspartes zur Bank bringen, wenn Sie zweifeln, ob Sie es je zurückbekommen? Würden Sie eine große Anschaffung tätigen –sei’s ein Auto oder eine Renovierung – wenn Sie befürchten, dass Sie das Geld bald für Notfälle benötigen?

Genauso ticken Unternehmen. Dieses Zögern, dieses Warten, zieht unser teures und überbürokratisiertes Land runter. Es ist ein Teufelskreis: Weniger Vertrauen führt zu weniger Investitionen, zu einer schwächeren Wirtschaft und noch mehr Sorgen für die Bürger.

Ja, es ist die dringlichste Aufgabe der Politik dieses Vertrauen durch Taten wiederherzustellen. Aber lassen Sie uns nicht warten, bis die Politik tut, was sie eigentlich tun müsste. 

Lassen Sie uns das Vertrauen in uns selbst, in unsere Fähigkeiten und unsere Kraft nicht verlieren. Da gibt es noch bei Vielen ausreichend Spielraum. Sehen wir in dieser Krise eine endlose Abfahrt? Oder vertrauen wir darauf, dass nach der nächsten Kurve der Aufschwung kommt – und wir jetzt einfach Schwung aufnehmen sollten? 

Vielleicht ist es auch eine Weggabelung, und wir können entscheiden, welchen Pfad wir einschlagen. Trotz der Lage gibt es unzählige innovative kleine und mittlere Unternehmen, die genau das tun: Sie setzen auf ihre eigene Schaffenskraft, haben Selbstvertrauen und setzen auf die Kreativität ihrer Mitarbeiter. 

Sie zeigen: Der Weg nach oben, ist eng, aber machbar. 

Und genau hier zeigt sich die Stärke des Mittelstands: Auf diese Unternehmerinnen und Unternehmer können Sie bauen. Stimmen die Rahmenbedingungen, blühen sie auf. Und wenn nicht, passen sie sich mit ihren Mitarbeitern an und machen trotzdem das Beste daraus.

Sirko Rosenberg

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