Diesmal spricht in „kommentiert:“ Michael Harig, der ehemalige Landrat des Landkreises Bautzen über die Tristesse des Novembers und die Gefühlslage der Lausitzer. Nachzulesen ist der Kommentar dann auch auf unserer Webseite: www.lausitzwelle.de (cb).
Der Kommentar zum Nachlesen:
November, ein trister Monat, den viele Menschen nicht mögen. Mir geht es genauso.
Kaltes, nasses Wetter, eine rasch und zeitig hereinbrechende Dunkelheit und die dazu passenden Gedenktage. Volkstrauertag und Toten,- bzw. Ewigkeitssonntag. Es wird derer gedacht, die nicht mehr unter uns sein können und auch denen, die Leben oder Heimat durch Politikversagen verloren haben. Nichts anders ist Ursache von Kriegen und Krisen.
Bei uns in Sachsen wird auch der Buß- und Bettag arbeitsfrei begangen. Historisch gesehen handelt es sich um einen Feiertag der evangelischen Kirche, der auf Notzeiten zurückgeht. Angesichts von Notständen und Gefahren wurden die Menschen zu Umkehr und Gebet aufgerufen.
Leider spielt die eigentlich Bedeutung solcher Gedenktage für viele Menschen keine Rolle mehr. Der arbeitsfreie Tag wird als willkommene Abwechslung mitgenommen. Dabei wären Umkehr und Besinnung,-auch gerade in heutigen Zeiten, notwendig. Notwendig um Not zu wenden.
Die aktuellen Themen in Politik und Berichterstattung entsprechen dieser herbstlich, depressiven Gefühlslage vieler Menschen.
Der Zustand unserer Volkswirtschaft und der öffentlichen Finanzen, einschließlich der Sozial- und Rentenkassen, zum Beispiel. Oder das nicht absehbare Ende des Ukrainekonflikts, einschließlich der Geschehnisse im Nahen Osten.
Auch die Art und Weise der Diskussionen über Migration bis hin zur Stadtbilddebatte neben anderen.
Problematisch ist der Umstand, dass die Berichterstattungen über derartige Sachverhalte des Öfteren nicht neutral oder lösungsorientiert sind, sondern polemisierend und bewusst einseitig erscheinen.
Nehmen wir nur das Thema Stadtbild. Jeder weiß, dass es dabei nicht um die Menschen ging, die sich unabhängig ihrer Herkunft einbringen und engagieren. Nicht geht und ging um Menschen, die den Schutz für Leib und Leben, welchen sie bei mit der damit verbundene Unterstützung bekommen, dankbar in Anspruch nehmen.
Es ging und geht schlicht und ergreifend um Fehlentwicklungen, welche insbesondere in unseren Großstädten zur Realität gehören. Um Stadtviertel, die verwahrlost wirken und es auch sind. Um Clankriminalität und die Notwendigkeit Volksfeste und Weihnachtsmärkte vor Angreifern schützen zu müssen. Um Menschen und Gruppierungen, die unsere Art zu leben verurteilen, bekämpfen, Israel das Existenzrecht absprechen und ein Kalifat, einen Gottesstaat errichten möchten.
Natürlich sind das Minderheiten. Gleichwohl muss Solches angesprochen werden dürfen. Dies und ähnliches sagen mir immer wieder persönliche Freunde mit Migrationshintergrund, die darunter leiden, unter Generalverdacht gestellt zu werden.
Wer es also unterlässt derartige Probleme aus Gründen des „Political Correctness“ anzusprechen und zu verurteilen leistet einer Pauschalisierung Vorschub, welche den Nährboden für Rassismus und Ressentiments bildet.
Dabei benötigen wir das ganze Gegenteil dessen.
November,- ein trister, aber ein wichtiger, notwendiger Monat und Zeitabschnitt. Wichtig für Mensch und Natur.
Ohne die Tristesse der Novemberwochen wäre die Schönheit des Mai und eines immer wiederkehrenden Anfangs wohl nicht erlebbar.
Krisen und schwierige Situationen können heilend wirken, wenn die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.
Das chinesische Wort für Krise setzt sich aus den Schriftzeichen für Gefahr und Chance zusammen.
Beides liegt dicht beieinander. Benennen wir die Probleme, um in Verantwortung die Chancen im Sinne aller hier lebenden Menschen zu nutzen!
Michael Harig






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